Erfahrungsberichte

Es besteht absolute Schweigepflicht. Wenn jedoch Erfahrungen gerne weitergegeben werden (anonym), ist dies eine hilfreiche Sache. Vielen Dank dafür!

„Therapie war so ziemlich das Letzte, was ich machen wollte. Ich bin doch nicht krank! Ich war sehr wohl im Besitz meiner Sinne und meiner geistigen Kräfte. Aber was half es? Ich kam einfach nicht weiter. Nun, wenn’s mir nicht gefällt, dann kann ich ja gehen, ermutigte ich mich. Und nun komme ich jedes Mal gerne wieder. Ich finde es erstaunlich: obwohl ich mich schon so lange kenne, entdecke ich mich immer wieder neu.“

„Zu Beginn der Sitzung wollte ich auf keinen Fall etwas mit meiner Herkunftsfamilie zu tun haben. Doch dann erkannte ich, dass mein Weg ins Glück unweigerlich daran vorbei führen muss, und ich riskierte einen ersten Blick. In dem Korb mit den Therapiefiguren erkannte ich sofort meinen Vater und alles nahm seinen Lauf. Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals mit ‚Puppen‘ spielen würde. Unglaublich! Und sie konnten auch noch ‚sprechen‘. Ich gewann einen neuen wertvollen Blickwinkel. Schön war auch die Reise in die Vergangenheit. Ich war am Ende überwältigt; wie reich mein Leben doch ist. Durch all die Erfahrungen (gute wie schlechte) habe ich wichtige Fähigkeiten entwickelt.“

„Ich war ja wirklich gespannt, was ich mit der Systemischen Familienberatung herausfinden konnte. Neugierig ließ ich mich ein. Die Arbeit mit den Stühlen beeindruckte mich zutiefst. Wie aufschlussreich sie war! Sie ermöglichte mir wirklich nachzuvollziehen, wie es dem anderen geht. Ich schämte mich fast für meine tief erlebte Kränkung. Es ist ja doch jeder viel mehr mit sich selbst beschäftigt und viel weniger mit den anderen. Meine Kränkung war nur ein Missverständnis. Mal öfters ein bisschen den Blick heben, das tut gut.“

„Der Blick auf den anderen führt unweigerlich immer zu einem selbst zurück. Es ist halt doch so, dass jeder bei sich selbst beginnen muss. Das Schönste daran: dann geht endlich was vorwärts. Leider ist es manchmal alles andere als lustig. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“

„Ich weiß noch nicht, ob ich genug Mut besitze. Ob ich den Trip durch den ‚Nebel- bzw. Regenwald‘ überleben werde. Ich fühle mich wie vor einer neuen Reise, die schon gebucht ist und ich jetzt noch nicht weiß, ob ich ins Flugzeug einsteigen werde. Die Alternative wäre ein Spaziergang durch den Englischen Garten und alles bleibt wie es ist. Nee, gell?“

„Sehr schön finde ich an der Systemischen Therapie, dass ich dabei lerne mir selbst zu helfen. Ich habe zB die Teilearbeit schon Zuhause bei einer Fragestellung selbst eingesetzt und kam zu einem wertvollen Ergebnis. Es ist mir bewusst, dass ich dabei sehr ehrlich zu mir selbst sein muss und keine Scheu haben darf, auf ungeliebte Schattenseiten zu stoßen. Denn genau dahinter verbirgt sich mein eigentliches Bedürfnis, dass mir den Schlüssel zur Lösung liefert. Ich freue mich auf die nächste Sitzung und bin gespannt, was ich wieder über mich erfahren darf. Es ist ein sehr angenehmes Gefühl, wenn sich der Nebel allmählich lichtet.“

„Wir waren hoffnungslos verzweifelt. Es gab keine Kommunikation mehr zwischen uns. Wir wussten auch nicht mehr, worum es zwischen uns überhaupt ging. Es gab nur noch Streit. Jedes Wort war wie eine Tretbombe. Selbst in der Therapiesitzung waren wir anfangs nicht zu bremsen. Unter der therapeutischen Begleitung kristallisierte sich die Essenz heraus. Es ging uns darum: Ich werde nicht gesehen in meiner Liebe. Ich werde nicht gehört in meinen Bedürfnissen. Ich fühle mich unverstanden in meinem Wesen und unerkannt in meinem Streben. Und plötzlich hatten wir etwas Gemeinsames. Denn es erging uns beiden so. Im Grunde waren wir beide voller Liebe, die kam aber nicht mehr durch. Daher schlug unsere Traurigkeit in Wut um. Zuerst wurden wir durch die Wut hindurch in unsere Traurigkeit geführt (es war ein Reich der Tränen). Danach kamen wir endlich wieder an unsere Liebe heran. Es war so vertraut und doch so neu. Wir haben gespürt, dass wir uns immer noch lieben; wir hatten uns nur hoffnungslos verloren.“

„Uns war klar, dass wir beide eine Paarberatung benötigten, doch wollten wir sie weder getrennt noch gemeinsam machen. Eine ganze Weile war dies unser Dilemma, bis wir hier ein Therapeuten-Paar fanden, die gut zusammenarbeiten. Mal sind die Sitzungen getrennt – für den Mann auf der Männerseite, für die Frau auf der Frauenseite; und mal sind die Sitzungen gemeinsam. Erleichternd finden wir, dass nicht immer die Sonne scheinen muss. Es darf auch mal krachen, wie bei einem reinigenden Sommergewitter. Wichtig ist, dass wir danach wieder aufeinander zugehen und gemeinsam nochmals drauf schauen, wem was gerade wichtig ist und uns darüber noch besser kennenlernen.“

„Mit der Paartherapie haben wir leider viel zu lange gewartet; eigentlich bis es zu spät war. Es war mir trotzdem noch wichtig, die Geschehnisse in der Beziehung zu klären und alles aufzuarbeiten. Mir war vorher nicht klar, mit wie viel kindlichem Anteil wir beide selbst noch im fortgeschrittenen Alter reagierten. Groß sein oder sogar alt sein, heißt nicht automatisch erwachsen sein; das erschreckte mich. Ich bin dankbar, dass ich diesen wichtigen Schritt durch die Therapie gehen kann.“

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